Oliver Cromwell


*04/1599
†09/1658

Eltern
Vater: Robert Cromwell
Mutter: Elizabeth Stewart

Kinder
1 Sohn

Ernennung z. Lordprotektor
12/1653

Regentschaft
1651 bis 1658

Nach seiner schulischen Ausbildung in Cambridge wirkte Oliver Cromwell ab 1628/29 im Unterhaus des englischen Parlaments.
In der Zeit, als Charles I. ohne Parlament regierte (1629-40), lebte Cromwell als wohlhabender Gutsbesitzer. Als das Parlament 1640 wieder einberufen wurde, unterstützte er unter anderem John Pym, als dieser die Protestnote gegen den König einbrachte.

Nachdem Charles das Parlament abermals auflöste, stieg er im folgenden Bürgerkrieg schnell zu einem bedeutenden Feldherrn auf und führte die Armee gegen Royale Truppen. Er führte auch die Truppen bei der Rückeroberung Irlands, nachdem sich die meist katholische Bevölkerung gegen Adelige, protestantische Siedler erhob. Er ließ dabei Irland von Parlaments-Truppen besetzen und nach und nach die Städte an der Küste erobern, um den Nachschub zu sichern.

Nach der Eroberung Droghedas wurden 3.500 Menschen ermordet: ca. 2.700 königstreue Soldaten und alle waffentragenden Männer der Stadt. Dabei spielte es keine Rolle ob derjenige Zivilist, Gefangener oder katholischer Priester war. Als nach der Hinrichtung Charles I. die Republik ausgerufen wurde war er Teil der Regierung im parlamentarischen Unterhaus und musste Aufstände von Soldaten entgegenwirken – sie meuterten, weil ihnen der ausstehende Sold nicht gezahlt wurde.
Cromwells Außenpolitik war recht nationalistisch, wie die Navigationsakten von 1651 zeigen. Demnach waren der Handel und die Fischerei nur noch Schiffen unter britischer Flagge erlaubt. Damit wollte er vor allem den Zwischenhandel der Niederlande mit England und dessen Kolonien unterbinden, was zum niederländisch-englischen Seekrieg (1652-54) führte und England letztendlich zur ersten See- und Handelsmacht machte.
Ab der Auflösung des Parlaments im Dezember 1653 führte er den Titel Lordprotektor (Schutzherr), entließ das Kabinett und ging gegen Parteien vor, die sich für Demokratie, Gleichheit und das Kleinbürgertum engagierten. Schrittweise nährte sich Cromwell einer Militärdiktatur und machte den Titel Lordprotektor sogar erblich. Trotz allem wurde ihm 1657 seitens des Parlaments die Königswürde angeboten, was er jedoch ablehnte.

Cromwell starb September 1658 an Malaria.

Nachdem Charles II. 1660 die Königswürde verliehen wurde, wurde Cromwells Leichnam und die zweier anderer exhumiert und postum, wegen der Charles I., symbolisch als Königsmörder hingerichtet.

Als Abschreckung wurden ihre Köpfe öffentlich auf Stangen aufgestellt.

Teile der Geschehnisse wurden in ‘Cromwell’ von 1970 und ‘Charles I. – To kill a King’ von 2003 verfilmt.


Richard Cromwell 

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